wIRA-Therapie ist die Abkürzung für wassergekühlte Infrarot-A-Therapie. Durch die Wasserkühlung wird erreicht, dass das rote Licht durch die Haut hindurch bis in tiefere Gewebe vordringt. Das fördert die Durchblutung. wIRA eignet sich insbesondere zur Behandlung von Hand- und Fußwarzen.
Warzen sind virusbedingte Hautwucherungen. Mit Warzenviren kann man sich auf vielfältige Art und Weise infizieren: durch direkten Kontakt, durch indirekten Kontakt, beispielsweise im Schwimmbad oder in Turnhallen. Warzenviren setzen sich gern dort fest, wo die Haut nicht so gut durchblutet ist: an den Füßen und an den Händen.
Zur Behandlung eignen sich Tinkturen, hornlösende Pflaster, Vereisen oder Herausschneiden. Auch suggestive Methoden (Besprechen) funktionieren manchmal. Problematisch ist es, wenn ganze Warzenbeete auftreten. Die Therapie ist aufwändig, langwierig und oft sowohl für den Patienten als auch für den Arzt frustrierend. Es kommt vor, dass Warzen entfernt werden und unmittelbar danach neue Warzen zum Vorschein kommen.
Das spezielle Infrarotlicht dringt tief in die Haut ein, ohne die Hautoberfläche zu erwärmen. Es kommt zu einer lang anhaltenden Durchwärmung der Warzenumgebung. Durch die verbesserte Durchblutung wird die lokale Immunabwehr gesteigert und die Warze wird regelrecht abgestoßen.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Gibt es Nebenwirkungen?
Wie aufwändig ist die Behandlung?
Wie erfolgreich ist wIRA?
Kann man die Behandlung auch mit einer herkömmlichen Rotlichtlampe durchführen?
Wer trägt die Kosten?
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Übrigens: Arztrechnungen sind steuerlich absetzbar.
Warzen
Bestrahlen statt besprechen
von Wolfgang Kappler, Homburg
Ärzte der Universitätsklinik Jena haben eine schmerzlose Therapie gegen Warzen entwickelt. Sie setzen Infrarotlicht gegen die lästigen Hautwucherungen ein. Eine erste Studie zeigte beeindruckende Erfolge.
Tiefenwirksames Infrarot A-Licht gehört bei Rheumatologen, Sportmedizinern und Physiotherapeuten schon lange zum Behandlungsstandard, um schmerzhafte Entzündungen in Gelenken und Muskeln zu lindern. Weil nach solchen Bestrahlungen – so die Beobachtung einzelner Hautärzte – auch Warzen verschwanden, hat Professor Dr. Peter Elsner von der Klinik für Hautkrankheiten der Universität Jena das Phänomen nun eingehender untersucht.
Ergebnis: Bei 40 mit wassergefiltertem Infrarotlicht behandelten Patienten verschwanden die hartnäckigen Warzen zu 80 Prozent nach ein bis drei Bestrahlungen und traten im Nachbeobachtungszeitraum von 18 Wochen nicht mehr auf. Im Gegensatz zu Kälte-, Laser- und chirurgischen Verfahren oder Behandlungen mit zytostatischen und ätzenden Substanzen ist die Lichttherapie völlig schmerzfrei, weshalb Kinder den größten Nutzen davon hätten, so Elsner.
Mit Ausnahme der Alterswarzen (seborrhoische Warzen) und der Dellwarzen sind alle übrigen Formen durch so genannte humane Papillomaviren (HPV) verursacht. „Rund 70 HPV-Typen sind inzwischen bekannt“, berichtet Elsner und nennt Beispiele: Typ 3 verursacht Flachwarzen, 1, 2, 4 und 7 finden sich in Dornwarzen und 6, 11, 16 und 18 sind die Initialzünder für Feigwarzen. Warzen sind zwar nicht gefährlich, massenhaft vorhanden werden sie oft aber als hässlich, störend und belastend empfunden. An den Fußsohlen können sie auch sehr schmerzhaft sein. Experten schätzen, dass in Deutschland etwa 15 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, vorwiegend Kinder und Jugendliche. Da Warzen durch Viren verursacht sind, sind sie ansteckend, wobei die Gefahr der Eigeninfektion am höchsten ist. „Typische Warzenpatienten haben eine eingeschränkte Körperabwehr, zum Beispiel Menschen mit allergischen Beschwerden, Aids- und Krebspatienten, oder Durchblutungsstörungen, also auch Diabetiker, oder sie schwitzen übermäßig“, sagt Elsner. Kalte und feuchte Hände und Füße seien daher typische Merkmale der Betroffenen.
Die Behandlung von Warzen sei schwierig. Man kann sie zwar vereisen, mit Laserlicht verkochen, verätzen, mit zytostatischen Substanzen bearbeiten, herausschneiden oder ausschälen, doch kann kein Arzt die Gewähr geben, dass sie nicht wieder auftreten. „Die Warzenenstehung ist eine Frage der Balance zwischen Virenwachstum und lokaler Immunabwehr des Betroffenen“, so Elsner. Die Tatsache, dass Warzen vielfach spontan heilen, ist ein Indiz dafür, dass die individuelle Immunlage eine entscheidende Rolle im Krankheitsgeschehen spielt.
Der Jenaer Dermatologe hofft nun, mit Hilfe einer tiefenwirksamen Infrarot-Bestrahlung die Durchblutung im Umfeld von Warzen so zu verbessern, damit körpereigene Abwehrzellen hier besser arbeiten können. Für seine Untersuchung verwendete er ein Lichtsystem der Hydrosun Medizintechnik GmbH aus dem badischen Müllheim. Die Ingenieure nutzen die Tatsache, dass in der Natur feuchte Luft den Infrarot-A-Wellenanteil des Lichts herausfiltert. „Dieses Licht dringt besonders tief in die Haut ein, weil die Hautoberfläche nicht überwärmt wird“, erläutert Dr. Silke Fuchs aus Elsners Arbeitsgruppe. Dadurch komme es zu einer lang anhaltenden Durchwärmung der Warzenumgebung. Damit ist gleichzeitig bewiesen, dass das Ammenmärchen vom Warzenbesprechen in Vollmondnächten nie und nimmer funktionieren kann. Allenfalls hilft gutes Zureden an schwül-heißen Tagen.
80 Patienten mit hartnäckigen Warzen haben Elsner und Fuchs in ihre Studie einbezogen. Die Hälfte wurde dreimal im Abstand von drei Wochen für je 20 Minuten mit einer Infrarot-Lampe mit vorgeschaltetem Wasserfilter bestrahlt, die übrigen 40 Patienten erhielten eine Scheinbestrahlung. Das Ergebnis war überragend. „Bei manchen Patienten der ersten Gruppe genügte bereits eine Anwendung, um die Warzen abzuheilen. Nur vier sprachen nicht auf die Behandlung an. Die Bestrahlung ist schmerzfrei. Dadurch werde Kindern die Belastung einer wiederholten, manchmal schmerzhaften herkömmlichen Behandlung erspart.
Bislang wird die Wasser-gefilterte Infrarotlicht-Behandlung (wIRA) nur in Jena angeboten. Gegen Alterswarzen wirke sie jedoch nicht, sagt Elsner, der in weiteren Untersuchungen nun die optimalen Bestrahlungszeiten und -werte ermitteln will. Bislang übernehmen die Krankenkassen die Kosten in Höhe von 16 Euro noch nicht. Die Jenaer Hautärzte sind aber zuversichtlich, dass sich dies in Zukunft ändern wird.
Aufgrund der durchblutungsfördernden Komponenten eigenet sich wIRA auch gut zur Behandlung von Ulcus Cruris, AVK, schlecht heilenden Wunden und chronischen Muskelhartspannungen.
Zudem haben wir gute therapeutische Erfolge bei der Behandlung von Akne und Rosacea erzielt.
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